Pressemitteilungen der SVG


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01.08.2023

PM 30 / 2023 vom 1. August 2023

Güstrow erwartet die besten Speedwayfahrer Europas
Zweites Finale des SEC am 5. August in der Barlachstadt

Seit 2014 findet, lediglich mit kleinen Unterbrechungen, ein Finallauf zur Speedway-Europameisterschaft in Güstrow statt. Die veranstaltende polnische Agentur One Sport betont in ihrer Pressemitteilung wiederrum, wie gern sie mit dieser Rennserie in die Barlachstadt kommt, weil die sowohl die Atmosphäre als auch die Bahn so besonders sind.
Das betonen auch die Aktiven, die sich auf Grund ihrer Erfahrungen Unterschiedliches auf dem Güstrower Oval ausrechnen. Der letztjährige Sieger Janusz Kolodziej (Polen) kommt mit sehr positiven Erinnerungen, weiß aber, dass es wieder darum geht, die Bahn genau zu lesen, um erfolgreich zu sein. Ganz besonders betonen alle Fahrer, dass die Lage der Ziellinie außergewöhnlich ist und es so darauf ankommt, in der letzten Kurve die richtige Linie zu finden. Darauf richtet sich auch Patryk Dudek (Polen) ein, der im letzten Jahr auf dem zweiten Platz einkam. Er hat sich in diesem Jahr nach anfänglichen Schwierigkeiten wieder in eine bessere Form gefahren und hofft nun, diesen aufstrebenden Trend auch in Güstrow umsetzen zu können.

Als Führender in der EM-Wertung reist der amtierende Meister Leon Madsen an, denn er konnte das erste Finale in Częstochowa vor seinem dänischen Mannschaftkameraden Mikkel Michelsen gewinnen. Auf dem Güstrower Oval war er allerdings noch nie erfolgreich, hat also noch eine Rechnung offen.
Das gilt auch für Kai Huckenbeck, der wieder eine permanente Wildcard für die Finalserie erhalten hat. Er konnte bereits dreimal (2016, 2017 und 2019) in den Last-Chance-Heat einziehen, aber noch nie das Finale erreichen. Die Veranstalter-Wildcard erhielt Norick Blödorn, der sicher genauso wie Kai Huckenbeck von den Fans auf den Rängen massiv unterstützt wird, wenn er sich mit der europäischen Elite misst. Beide kennen die Bahn natürlich gut und hoffen mit diesem Erfahrungsvorsprung auf viele Punkte bei diesem internationalen Prädikat.

Aber vielleicht ist es auch ein anderer Fahrer aus dem Feld der 16 Piloten, der am 5. August auftrumpfen kann. Das Güstrower Rennen hat immer polnische Fahrer auf dem Podium gesehen, offensichtlich kommt Ihnen die Bahn entgegen. Das könnte auch für Dominik Kubera sprechen, der zwar genauso wie Janusz Kolodziej das erste Finale aufgrund einer Verletzung verpasst hat, nun aber zu den Favoriten gezählt werden muss. Diese drei Vertreter der starken polnischen Speedwaynation kommen mit dem Erfolgserlebnis der gewonnenen Mannschaftsweltmeisterschaft nach Güstrow. Das wird ihnen sicher zusätzliche Motivation verleihen.
Ebenfalls aus dem starken polnischen Aufgebot sind Grzegorz Zengota und Kacper Woryna am Start. Aus Tschechien rollen Jan Kvech und Vaclav Milik ans Band. Für Schweden ist Antonio Lindbäck dabei, für Frankreich Dimitri Berge und für Großbritannien Adam Ellis, sowie für Lettland der frühere Europameister Andzejs Lebedevs. Mit in diesem Feld ist auch der diesjährige Pfingstpokalsieger Andreas Lyager aus Dänemark.

Bei insgesamt nur vier Finalstationen ist klar, dass jedes Rennen eine große Bedeutung hat und so werden sich diese 16 Fahrer nichts schenken im Kampf um die europäische Krone im Speedway.
Die Tickets für den TAURON SEC sind bereits online über die Homepage des MC Güstrow erhältlich und der Start für die 22 Läufe erfolgt am Samstag um 19 Uhr.


Fahrerfeld für das 2. Finale SEC in Güstrow
Dominik Kubera (PL), Andreas Lyager (DK), Janusz Kolodziej (PL), Grzegorz Zengota (PL), Jan Kvech (TCH), Adam Ellis (GB), Dimitri Berge (FRA), Antonio Lindbäck (SWE), Mikkel Michelsen (DK), Andzejs Lebedevs (LET), Vaclav Milik (TCH), Kacper Woryna (POL), Paryk Dudek (POL), Leon Madsen (DK), Kai Huckenbeck (GER), Norick Blödorn (GER), Lukas Baumann (GER), Ben Ernst (GER).



PM des Team Germany:

FIM Speedway World Cup 2023 / Wroclaw

Aus für Speedwayteam Germany im Semifinale 1

Beim FIM Speedway World Cup 2023 im polnischen Wroclaw erlebte die neuformierte Speedwaynationalmannschaft ein Wechselbad der Gefühle. Pure Freude und blanke Enttäuschung waren die beiden Extreme, durch die das Management wie auch die Fahrer samt Mechanikern gehen mussten. Am Ende des Tages blieb das deutsche Team jedoch auf der Schattenseite und musste zusehen, wie sich die Gegner über den Einzug in das Race-Off, die letzte Chance auf das Finale, freuten.
Großbritannien, Schweden und Tschechien galt es zu schlagen und das Ziel wurde im Vorfeld von den Teammanagern klar definiert: „Wir wollen in das Race-Off. Ein gutes Abschneiden ist extrem wichtig, um auch in den folgenden Jahren beim SON Speedway of Nations starten zu können.“ Die Zuversicht, dieses Ziel erreichen zu können, war groß. Die Eindrücke aus dem Training wenige Stunden vor dem Rennen ließen die Fahrer mit breiter Brust in das Rennen gehen.

Vier Mannschaften – zwei Schauplätze

Der Kampf um Platz eins, der die direkte Qualifikation für das Finale des World Cups bedeutete, entschied sich sehr schnell und das Team aus Großbritannien hatte ab Lauf eins die Führung inne, als Adam Ellis mit einem Laufsieg aufzeigte. Die Mannschaft um den Kapitän und dreimaligen Weltmeister Tai Woffinden gab die Führung nicht mehr ab und holte souverän den Tagessieg vor dem Team aus Schweden, das zwar nach Lauf sieben nochmal auf zwei Punkte verkürzen konnte, ehe dann aber der Abstand zu den führenden Engländern wieder größer und letztlich uneinholbar wurde. Die Plätze eins und zwei schienen vergeben.
Es zeichnete sich von Beginn an ab, dass es für die Deutschen um Platz drei gehen würde, was das definierte Ziel Race-Off bedeutet hätte. Der Rennverlauf war „an Spannung kaum zu überbieten“, wie Manager Dörner beschrieb. Mehrmals wurden die Plätze drei und vier über den Abend hinweg getauscht. Ab Lauf fünf Betrug der Abstand zueinander maximal noch zwei Punkte. Im letzten Durchgang entwickelte sich pure Dramatik, als der deutsche Kapitän Kai Huckenbeck einen Laufsieg und somit drei Punkte holte. Vor dem alles entscheidenden Lauf 20 konnte Deutschland Platz drei behaupten. Erik Riss wurde von den beiden Betreuern Bartz und Dörner für diesen Lauf gesetzt. „Alle Entscheidungen wurden immer nach Rücksprache mit den Fahrern getroffen“, betonte Bartz. Riss konnte sich über zwei Runden gegen den starken Tschechen Vaclav Milik behaupten, fiel dann aber hinter ihn zurück und verlor kurz vor der Ziellinie auch noch Platz drei gegen den schwedischen Kapitän und Grand Prix Star Fredrik Lindgren. Somit endete der Traum vom Einzug in das Race-Off und Deutschland schloss den Abend auf Position vier ab.

Positive Erlebnisse dürfen nicht vergessen werden

Teammanager Dörner: „Trotz der Niederlage dürfen wir viele positive Erlebnisse keinesfalls übersehen. Sicherlich brauchen wir alle einige Tage zum Verdauen und es wäre gelogen, wenn wir unsere Enttäuschung überspielen würden. Aber wenn man bedenkt, dass die Speedwaynationalmannschaft gerade in einem Neuaufbau steckt, dann liegt es jetzt an uns, die Erfahrungen aus Wroclaw zu ordnen und daraus etwas zu machen.“
Teammanager Bartz: „Der Stachel sitzt tief und gleich nach dem Rennen weiß man auch nicht sofort, woran man das Scheitern festmachen kann, wenn man das überhaupt an einer Sache erkennen kann. Aber schön zu sehen war, dass Kai Huckenbeck seine Rolle als Kapitän angenommen und super gepunktet hat. Auch Kevin Wölbert hat eine ansprechende Leistung bei seiner Rückkehr in die Nationalmannschaft gebracht. Sein Laufsieg im ersten Durchgang gegen Woffinden war beeindruckend. Der Teamspirit war immer spürbar. Das Setup, die Trainingseindrücke und vieles mehr wurden gemeinsam besprochen. Alle Entscheidungen wurden gemeinschaftlich getroffen. Sowohl Martin Smolinski als auch Norick Blödorn nahmen ihre Auswechslungen im Sinne des Teams an. Wir traten als eine geschlossene Mannschaft auf.“ „Mit diesem neugewonnenen Gefühl muss man jetzt wieder angreifen“, betont Dörner.
Nun bleibt abzuwarten, welche Entscheidung die FIM hinsichtlich Qualifikation und Zusammensetzung des SON Speedway of Nations für das nächste Jahr trifft und ob Team Germany um Bartz und Dörner eine weitere Chance bereits in 2024 bekommt.

Ergebnisse Speedway-World-Cup, Halbfinale 1, Wroclaw/PL:

Qualifiziert für das Finale am 29. Juli:

1. Großbritannien, 43 Punkte: Tai Woffinden 10, Daniel Bewley 14, Robert Lambert 13, Adam Ellis 4, Tom Brennan 2

Qualifiziert für das Race-Off am 28. Juli:

2. Schweden, 32 Punkte: Fredrik Lindgren 12, Jacob Thorssell 8, Antonio Lindbäck 6, Oliver Berntzon 5, Kim Nilsson 1

3. Tschechien, 23 Punkte: Jan Kvech 10, Hynek Stichauer 0, Petr Chlupac 1, Daniel Klima 1, Vaclav Milik 11

Ausgeschieden:

4. Deutschland, 22 Punkte: Kai Huckenbeck 11, Kevin Wölbert 7, Norick Blödorn 1, Martin Smolinski 1, Erik Riss 2

Text: Bernhard Härtinger

 SVG PM 30-2023.pdf


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