Speedway der Spitzenklasse
– 8.300 begeisterte Zuschauer fieberten in der ausverkauften OneSolar Arena beim Trans MF FIM Speedway of Germany mit
Däne Mikkel Michelsen feiert seinen ersten GP-Sieg vor dem amtierenden Weltmeister Bartosz Zmarzlik und Jack Holder
Am vergangenen Samstagabend stand Landshut im Zentrum der Aufmerksamkeit der Speedwaywelt: Der Automobilclub richtete erstmals seit 1997 wieder einen Grand Prix aus und überzeugte mit einer gelungenen Veranstaltung. Mit Mikkel Michelsen gewann vor ausverkauftem Stadion und Millionen von Fernsehzuschauern zudem ein ehemaliger Fahrer der ACL-Bundesligamannschaft das dritte Aufeinandertreffen der Speedway-Weltelite in der laufenden Saison.
„Am heutigen Abend fallen viele Sorgen und Befürchtungen um das Gelingen unserer Veranstaltung von uns ab“, so die Zweite Vorsitzende Kersting Rudolph nach dem Ende des Rennens. „Wir wurden für monatelange Planung und Vorbereitung belohnt – die Zuschauer haben spannende Rennen gesehen, alles lief nach Plan, und auch vom Veranstalter Warner Brother Discovery Sports und der FIM erhielten wir die erste positive Rückmeldung.“
Bereits ab 12 Uhr öffnete das Stadion für die Zuschauer und bot bis zu den für 15 Uhr angesetzten Trainingsläufen, die über die Startplätze entschieden, sowie bis zum offiziellen Rennbeginn ein kurzweiliges Programm für Jung und Alt, einschließlich einer heftig umlagerten Autogrammstunde mit den Speedwaystars.
Auf dem Oval bekamen die Fans Speedway vom Feinsten geboten; die Weltelite kämpfte nicht nur auf der Innenbahn, sondern insbesondere mit spektakulären Manövern auf der Außenbahn um Positionen und Punkte. Nach den ersten beiden Durchgängen sah es so aus, als ob der Australier Jason Doyle, der als Erster der Tabelle ins Niederbayerische angereist war, auch an diesem Abend der klare Favorit wäre, hatte er doch als einziger keinen Punkt abgegeben. Jedoch konnten nach den nächsten vier Durchgängen sowohl der Brite Dan Bewley als auch Titelverteidiger Bartosz Zmarzlik nach Punkten mit ihm gleichziehen. Danach begann Doyles Pechsträhne: In seinem dritten Lauf erzielte er lediglich einen Punkt; nachdem dies auch Zmarzlik widerfahren war und Bewley sogar einen „Nuller“ eingefahren hatte, lagen der Australier und der Pole noch immer punktgleich. Danach kam es jedoch knüppeldick – sowohl in seinem letzten Vorlauf als auch im Halbfinale überquerte Doyle als letzter die Ziellinie, so daß nach dem Halbfinale für ihn in Landshut Endstation war.
Den Finaleinzug machten Bartosz Zmarzlik, Jack Holder, Dominik Kubera und Mikkel Michelsen klar. Letzterer war zwar mit einem punktelosen Durchgang gestartet, schaffte es aber mit zwei Laufsiegen und zwei Zweitplatzierungen in den Vorläufen sowie einem zweiten Platz im Halbfinale in den Endlauf. Dort schlug dann die Stunde des Dänen. Nach gewonnenem Start widersetzte er sich sämtlichen Angriffen des hinter ihm liegenden Jack Holder und konnte so seinen ersten Grand-Prix-Erfolg feiern. Holder, der sich, wie er selbst kommentierte, zu sehr auf Mikkelsen vor ihm und zu wenig auf Zmarzlik hinter ihm konzentriert hatte, mußte den Polen knapp vorbeiziehen lassen und sich letztlich mit Platz drei begnügen. Zmarzlik übernimmt damit die Führung in der Gesamtwertung.
Mikkelsen feierte seinen Sieg sichtlich emotional, bedeutete dieser doch für den amtierenden Dänischen Meister das Ende einer eineinhalbjährigen Durststrecke in der Grand Prix Serie. „Ich bin einfach nur super glücklich“, so der 29-jährige nach dem Rennen. „Der weiße Startplatz, der für mich übrigblieb, war an diesem Rennabend eher ein Alptraum. Aber nach dem guten Start habe ich versucht, das Rennen zu kontrollieren und den Sieg heimzufahren. Die letzten 18 Monate waren wirklich schwer, ich war auch mental nicht in der besten Verfassung. Doch nun fühle ich mich wieder gut, wenn ich die Rennkombi anziehe; harte Arbeit zahlt sich aus, und ich bin auch allen, die mich in dieser Zeit unterstützt haben, unheimlich dankbar.“
Nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun hatten die deutschen Fahrer. Kai Huckenbeck, der einzige deutsche Dauerstarter in diesem Jahr, wurde bei seinen Läufen von den Fans genauso begeistert willkommen geheißen wie Tages-Wildcard-Starter Norick Blödorn, der einen Punkt und wichtige Erfahrungen sammeln konnte. Nachdem sich der Tscheche Jan Kvech nach seinem Sturz in seinem ersten Lauf vom Rennen zurückgezogen hatte, kamen zur Freude der Zuschauer auch die Reservefahrer Martin Smolinski und Erik Riss für je ein Heat zum Einsatz.
Alles in Allem am Ende durchweg zufriedene Gesichter bei den an der Ausrichtung der Veranstaltung Beteiligten. „Auch unsere harte Arbeit hat sich ausgezahlt“, griff der Erste Vorsitzende Gerald Simbeck das Zitat des Tagessiegers auf. „Wir haben hiermit gezeigt, der AC Landshut kann auch GP ... Die Fans haben uns unser Engagement, eine derartig hochkarätige Veranstaltung nach Landshut zu holen, mit einem vollen Stadion gedankt. In Bayern hat man auf ein solches Speedwayereignis gewartet.“
Text: Claudia Patzak
Beste Stimmung beim Pfingstpokal in Güstrow vor beeindruckender Kulisse
Kevin Wölbert gewinnt mit starker Aktion Fritz-Suhrbier-Pokal
Der letzte Lauf des Abends war nicht nur der krönende Abschluss einer beeindruckenden Speedway-Party, sondern ohne Zweifel auch der sportliche Höhepunkt der Veranstaltung.
Die vier Besten des Pfingstpokals traten in diesem Sonderlauf gegeneinander an, der zu Ehren von Fritz Suhrbier, der den Speedwaysport in Güstrow populär und den MC Güstrow zu dem gemacht hat, was er heute ist, gestiftet wurde.
Als Schnellster schoss der Däne Nicolai Klindt aus den Bändern, aber gleich dahinter folgte der amtierende Deutsche Meister Kevin Wölbert, der sich einfach nicht abschütteln ließ und auf einer äußeren Linie einen Speed aufbaute, der es ihm erlaubte, mit einem geschickten Linienwechsel den Führenden zu überraschen und innen zu überholen. Aber der Däne konterte sogleich und ging sofort wieder am Mecklenburger vorbei. Fast schien es, als ob er nach dem Sieg im Pfingstpokal auch diesen Zusatzlauf gewinnen sollte, aber Kevin Wölbert gelang es sich mit einem unglaublichen Manöver außen förmlich durch eine Lücke zu fliegen und dann unter dem Jubel der 7000 begeisterten Zuschauer als Erster die Ziellinie zu kreuzen.
Die Freude auf den Rängen wollte einfach kein Ende nehmen und Kevin Wölbert, der am Freitag noch mit den MC Güstrow Torros an gleicher Stelle das erste Heimrennen in der diesjährigen Bundesliga gewonnen hatte, konnte in der Ehrung für diesen Sonderlauf allein aufs oberste Podest steigen und sich feiern lassen.
Den vielen Fans, die anschließend an der Bande geduldig warteten bis sie von ihm ein Autogramm oder Selfie bekommen haben, sagte er noch über das Stadionmikrofon, dass „es unglaublich ist vor dieser Kulisse und bei dieser Unterstützung so einen Erfolg zu erringen.“ Sehr reflektiert berichtet er auch, „viele haben es sicher mitbekommen, dass ich in der letzten Zeit hart am Setup gearbeitet habe, aber heute hat es endlich alles gepasst.“
Davon zeugen auch die drei Laufsiege, die er im Rennen um den Pfingstpokal erfahren konnte. Nach zwei Durchgängen war er sogar gemeinsam mit dem Youngster Adam Bednar, der ebenfalls für die Torros am Freitag aktiv war, ungeschlagen, aber die beiden folgenden Läufe gelangen nicht so. Erst zum Ende wurde er wieder stärker und konnte mit einem abschließenden Laufsieg noch den dritten Platz im Pfingstpokal erkämpfen. Vor ihm landeten der Pole Adrian Gala, der den ganzen Abend über solide punktete und der Däne Nicolai Klindt, der lediglich gegen den späteren Zweitplatzierten einen Punkt abgab und zeigte, wie man unter diesen Bedingungen auf dieser Bahn fahren kann. Weit außen an den Airfence holte er sich den Griff, baute jeweils einen beeindruckenden Speed auf und gewann mit großem Vorsprung seine Läufe.
Dabei sah es wenige Stunden vor dem Start ganz anders auf der Bahn aus. Ein Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen, genau zur Stadionöffnung, flutete das Oval. Trotzdem gab es bei den Verantwortlichen keine Sorgen, denn die eingebaute Drainage funktionierte tadellos und da kein weiterer Regen angesagt war, musste es nur abtrocknen, denn die Bahn hielt. Das wussten auch die Zuschauer, denn sie strömten ins Stadion und bildeten die beeindruckende Kulisse für diesen Klassiker.
Die Wartezeit bis zum Start verkürzte die Mallorca-Sängerin Frenzy mit einem gelungenen Auftritt und ihren Hits, von denen sich eine Reihe von Besuchern zum Mittanzen und Feiern animieren ließen.
Als das Startband nach der Fahrerpräsentation dann hochschnellte waren die Gedanken an den Regen schon vergessen und nach dem denkwürdigen abschließenden Lauf konnte man nur noch in glückliche Gesichter, sowohl beim Veranstalter als auch bei den Zuschauern schauen, die vermuten ließen, dass sie es nach diesem tollen Abend bedauern, dass der Pfingstpokal – das große Speedwayevent in Güstrow – nur einmal im Jahr stattfindet.
GM
Ergebnis Pfingstpokal:
1. Nicolai Klindt (Dänemark) – 14, 2. Adrian Gała (Polen) – 12, 3. Kevin Wölbert (Deutschland) – 10, 4. Oliver Berntzon (Schweden) – 10, 5. Adam Bednář (Tschechische Republik) – 9, 6. Erik Riss (Deutschland) – 9, 7. Jesse Mustonen (Finnland) – 8, 8. Paco Castagna (Italien) – 8, 9. Max Dilger (Deutschland) – 7, 10. Marius Hillebrand (Deutschland) – 7, 11. Francis Gusts (Lettland) – 6, 12. Sam Jensen (Dänemark) – 6, 13. Peter Kildemand (Dänemark) – 6, 14. Bastian Pedersen (Dänemark) – 4, 15. Ernest Matiuszonok (Lettland) – 2, 16. Sebastian Kössler (Österreich) – 2
Fritz-Suhrbier-Pokal:
1.Kevin Wölbert, 2. Nicolai Klindt, 3. Adrian Gala, 4. Oliver Berntzon
Termine SVG-Vereine
April
30.04. Cloppenburg
2. Bundesliga
30.04. Stralsund
OB-Pokal
Mai
01.05 Brokstedt
SEC Quali
01.05. Herxheim
4-Lander-Vergleich
02.05. Wolfslake
Clubvergleich
03.05. Landshut
SGP
03.05. Moorwinkelsdamm
Master of Speedway
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