Rund 1000 Zuschauer erlebten in Stralsund erstmals ein Rennen zu Himmelfahrt. 16 Fahrer aus sechs Ländern kämpften auf der Pauli-Piste um den Pokal des Oberbürgermeisters, der zum 33. Mal vergeben wurde. Doch was die Fahrer auf der Bahn zeigten, war so guter Rennsport, dass man denken konnte, hier ging es um WM-Punkte.
Allen voran Dominik Kubera. Der junge Pole, einer der Favoriten auf den Pott, ließ keine Zweifel daran aufkommen, dass er abermals in Stralsund als Sieger von der Bahn gehen wollte. Schon 2018 kam er so gut zurecht, dass er Junioren-Europameister wurde. Diesmal erfuhr er sich vier Laufsiege, nur einmal musste er einen Kontrahenten vorbeiziehen lassen – und das war mit Kevin Wölbert der beste Deutsche. Mit 14 Zählern war Kubera punktbester Fahrer und ließ auch im Finale nichts anbrennen, so dass er am Ende aufs oberste Treppchen klettern konnte.
„Ich hatte das Gefühl, die Bahn ist breiter geworden und die Kurven sind ein bisschen anders“, sagte der Pole nach dem Rennen. Sein Gefühl hatte ihn nicht getäuscht, denn die Stralsunder Bahn wurde im vergangenen Jahr neu gebaut (die OZ berichtete). „Ahh, das wusste ich nicht, mir gefällt die Bahn sehr gut. Ich fahre hier einfach gerne, weil hier viele Linien möglich sind.“ Nachdem der 23-Jährige von Stralsunds Oberbürgermeister Alexander Badrow, der das ganze Rennen verfolgt hatte, den Pokal überreicht bekommen hatte, musste er nicht nur die Sektdusche über sich ergehen lassen. Er nahm sich auch viel Zeit für Fotos mit den Fans. Zwischen seinen oft jungen Anhängern war der kleine Mann kaum zu sehen.
Doch auch die Dänen Rasmus Jensen (11 Punkte aus den Vorläufen), Nicolai Klindt (12) und Mads Hansen (10) fuhren im Paul-Greifzu-Stadion einen heißen Reifen. Jensen wurde am Ende Zweiter vor Klindt. Da die zuvor erfahrenen Punkte im Finale nicht mehr zählen, kommt es im Endlauf natürlich auf einen besonders guten Start an. Und den hatte Kevin Wölbert leider nicht. So musste er sich mit dem undankbaren 4. Platz begnügen. Der 32-Jährige brauchte zwei Läufe, um das richtige Setup zu finden, dann folgten drei Laufsiege. Mit 11 Punkten hatte sich der Mecklenburger nicht nur die Unterstützung der Zuschauer, sondern eben auch den Finaleinzug gesichert.
Nach vielen Jahren gab es für die Stralsunder auch ein Wiedersehen mit Przemysław Pawlicki. Der 30-Jährige hatte für den MC Nordstern in der 1. Bundesliga schon etliche Zähler gebucht. Zwei Punkte-Dreier und insgesamt zehn Punkte waren aber in diesem Feld zu wenig, um am Ende aufs Podest zu steigen. Auch seine Landsleute Grzegorz Zengota (8) und Jakub Jamrog (6) kamen auf der Bahn gut zurecht und sorgten mit dafür, dass den Zuschauern Speedway vom Feinsten geboten wurde – schnell, sicher und durch Positionskämpfe spannend.
Enttäuscht war Lokalmatador Tobias Busch. Der 34-Jährige kam irgendwie nicht richtig in Fahrt, obwohl die Zuschauer auf den Bänken, allen vorn der Tobi-Busch-Fanclub aus Grünhufe, ihr Bestes beim Anfeuern gegeben hatten. „Auch wenn es für Tobi heute gar nicht lief, wir haben hier ein geiles Rennen gesehen. Es gab spannende Duelle“, sagte Frank Borchers von der Fanclub-Gemeinde.
Die weiteste Anreise hatte wohl der Engländer Jack Thomas. Er kam per Auto durch den Eurotunnel aufs Festland. Die Fahrt zum MC Nordstern Stralsund war seine erste Reise nach Deutschland, er hat zwar für Stralsund einen Liga-Vertrag, aber Corona machte Rennen unmöglich. Neu ist für ihn auch die Erfahrung mit deutschen Bahnen. „In England ist der Belag viel tiefer, ähnlich wie Knete. Die Bahnen sind kleiner und die Kurven spitzer. Aber mir gefällt das bei euch sehr gut. Die Bahn ist der Hammer. Ich freu mich schon auf den Liga-Einsatz“, verriet der junge Inselbewohner, der sich schon auf seine nächsten Einsätze in der Liga für den MC Nordstern freut.
„Gutes Rennen mit Topfahrern, und zügig durchgezogen, weil ja keiner gestürzt ist. Daran sieht man ja auch die Klasse der Fahrer. Die Bahn war natürlich auch gut, besser als beim letzten Mal“, sagten drei Fans aus Güstrow und Stralsund, die seit über 50 Jahren jedes Rennen im Nordosten verfolgen.
Total begeistert war Sportbund-Präsident Maik Hofmann. „Ich muss gestehen, ich war noch nie beim Speedway. Aber ich find’s toll. Die Geschwindigkeiten, die hier gefahren werden, sind ja krass. Auch drumherum ist was los hier“, so der Stralsunder, der nicht nur vom Sport, sondern auch von dem, was im Stadion gebaut wurde, beeindruckt war.
Ines Sommer
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